Verschafft Dir ein Booker oder eine Agentur einen Gig, wollen sie natürlich auch ein Stück vom Kuchen abbekommen. Doch wie viel ist üblich und gibt es verschiedene „Modelle“? Die gibt es dank Vertragsfreiheit tatsächlich. Lass uns die prominentesten unter die Lupe nehmen und dabei ein paar Vor- und Nachteile beäugen.
Wer am Ende die Provision bezahlt bzw. zu wessen Lasten sie geht, ist nirgendwo geregelt. Manchmal hängt die Vorgehensweise vom Geschäftsmodell der Agentur ab, meistens sagen aber die Bands, wie sie es gerne hätten.
Provision ist okay
Eines sollte jedoch verständlich sein: verschafft Dir jemand einen Gig, den Du ohne dessen Hilfe nicht bekommen hättest, ist es fair, wenn dieser jemand eine Provision bekommt. Manche Musiker meckern gerne, wenn sie dem Booker 100 Euro von ihrer Gage für ein paar Telefongespräche abdrücken sollen. Der sichtliche Aufwand eines Bookers mag zunächst nicht groß erscheinen, dennoch hat er wahrscheinlich über Jahre hinweg einen Kundenstamm aufgebaut und betreibt weiterhin Werbung für seine Agentur. Auch bei ihm steckt also viel mehr im Hintergrund als auf den ersten Blick sichtbar ist.
Prozente
Am gängigsten ist die Variante, bei der ein Booker einfach einen gewissen Anteil der Bandgage bekommt. Dieser Anteil bewegt sich irgendwo zwischen 10 und 20 Prozent – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Dieses Anteils kann der Booker auf zwei Arten habhaft werden: Wenn er die Band direkt an den Veranstalter verkauft, also die Gage zunächst komplett selbst kassiert, leitet er der Band die Gage abzüglich seines Anteiles weiter. Konkret sieht das so aus:
Band kostet EUR 1.000. Der Booker stellt dem Veranstalter eine Rechnung über 1.000. Soll der Booker für die Vermittlung eine „Provision“ in Höhe von 10% erhalten, stellt ihm die Band eine Rechnung über EUR 900.
Die zweite Möglichkeit ist jene, dass der Booker zwar den Deal einfädelt, die Band jedoch direkt in ein Vertragsverhältnis mit dem Veranstalter tritt, also auch direkt mit dem Veranstalter abrechnet. Im Anschluss stellt der Booker der Band eine Rechnung über seinen Anteil.
Aufschlag
Da manche Bands ungerne etwas von ihrer Gage abgeben wollen, bitten Sie den Booker, seinen Anteil auf die Bandgage aufzuschlagen. So bekommt die Band ihre volle Gage, die Provision des Bookers geht dann (eher etwas versteckt) zu Lasten des Veranstalters. Abrechnen lässt sich das Ganze auch wieder auf die oben beschriebenen Arten.
Was ist besser?
Das möge jede Band selbst entscheiden. Bei der Aufschlagsvariante muss die Band keine Abstriche machen. Allerdings wird sie, wenn der Booker selbst mit dem Veranstalter abrechnet, nie erfahren, zu welchem Preis sie tatsächlich verkauft worden ist. Weiterhin kann sich dabei herumsprechen, dass die Band zu unterschiedlichen, oft schwankenden Gagen angeboten wird, was sich nachteilig auf die Seriosität der Band auswirken kann (klar mag das dann an den Bookern liegen, aber Du weißt ja, wie sich Gerüchte verbreiten). Bei der Prozentvariante hingegen bleibt die Gage der Band für jeden Veranstalter gleich, und die Band hat die Gewissheit, dass der Booker sie nicht für das Dreifache verkauft und sich zwei Drittel des Geldes eingesteckt hat.
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