Musik in digitaler Form verschenken ist nach wie vor der viel gepriesene Renner im Musikmarketing. Für bekannte Acts mit großer Fangemeinde bietet sich das Bereitstellen kostenloser Downloads als Teaser für ein neues Album an, weniger bekannte Musiker und Bands erhoffen sich dadurch neue Fans und damit eine größere Gefolgschaft. Doch mit einem „Hallo, hier Gratismusik“ alleine ist es nicht getan, wenn nämlich niemand weiß, dass man etwas zu verschenken hat.
An wen wollen wir verschenken?
Da das Verteilen kostenloser Musik am Ende doch dazu dient, Käufer für das komplette Album, Konzerttickets oder Merchandise zu gewinnen, ist es mehr als sinnvoll, zunächst die passende Zielgruppe zu definieren, zu finden und ihr die frohe Kunde vom Musikgeschenk mitzuteilen.
Es müssen also Antworten auf verschiedene Fragen gefunden werden: Welche Menschen hören meine Stilrichtung? In welchen Internetforen und Facebook Gruppen finde ich sie? Welche Magazine, Blogs und Webseiten lesen genau diese Menschen und welche Radiosendungen hören sie sich an?
Wie berichten wir davon?
Über den eigenen Newsletter (sofern dieser schon vorhanden ist), über Social Media Profile, Foren und Gruppen lassen sich die zu beschenkenden Menschen direkt mit Info und Downloadlink ansprechen. Der indirekte Weg erfolgt zum Beispiel über Pressemitteilungen in Blogs, auf Webseiten oder auch in (online) Radiosendungen – vorausgesetzt, die jeweilige Redaktion hält den Hinweis für veröffentlichungswürdig.
Mit weniger Reichweite ausgestattet, aber dafür mit mehr Engagement können natürlich auch Freunde beim Verbreiten der Gratismusik helfen. Allerdings setzen hier oft schon bald Streuverluste ein, denn nicht alle Freunde und Freundesfreunde haben den für unsere Musik passenden Geschmack.
Wenn Musiker (endlich) bereit sind, sich zusammen zu tun und gegenseitig zu unterstützen, können wir ein paar befreundete, stilverwandte Bands bitten, über ihre Kanäle ihre Fans auf unseren neuen Gratissong hinzuweisen.
Vertrauen
Niemand kauft gerne auf Webseiten ein, die nicht vertrauenswürdig erscheinen. So kann dann auch ein dubioser Downloadlink schnell nach Virus oder Spyware riechen, so dass nicht jeder mögliche Interessent unsere Musik hemmungslos herunterladen wird. Der Link zum kostenlosen mp3 sollte demnach in irgendeiner Form vertraulich wirken. Verpassen wir ihm also einen amtlichen Anstrich:
Steht der Link zum Beispiel auf der eigenen Bandwebsite, fühlt sich der Gast, der ihn anklickt, wesentlich entspannter, als wenn sich der Link in einer Facebook Gruppe oder in einem anonymen Internetforum befindet. Wenn wir außerdem den Downloadlink in seiner vollen Länge ausschreiben (statt ihn nur dem Wörtchen „hier“ zu unterlegen oder per tinyurl abzukürzen), lässt sich die Quelle des mp3s klarer identifizieren, unser neuer Fan sieht also, wo die Datei herkommt, die er gerade herunterladen mag.
Fazit
Auch Geschenke müssen vermarktet werden, damit die Welt davon erfahren kann. Je kleiner unser Bekanntheitsgrad, desto größer die Arbeit, die wir in diese Vermarktung stecken müssen. Und damit befinden wir uns auch schon mitten in der Selbstvermarktung und können unsere Musik auch gleich verkaufen – oder etwas schöner ausgedrückt: fast den gleichen Aufwand werden wir mit der gleichen Vorgehensweise später auch beim Verkauf unserer Alben, Tickets und T-Shirts betreiben. Willkommen mitten in der Musikpromotion.
Wie immer: viel Erfolg !!!
– Julian Angel
P.S. die MusicBiz Madness Konferenz 2014 findet am 12.10. in Frankfurt statt. Alle Infos findest Du hier.
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